„Ist das normal?“ Diese Frage beschäftigte Chrisanna Northrup in Bezug auf ihre Ehe. Die 41-jährige Mutter von drei Kindern und selbstständige Unternehmerin hatte sich mehr von ihrer mittlerweile 15-jährigen Ehe versprochen. „Ich habe mir mehr Leidenschaft, mehr Spaß und mehr Liebe vorgestellt“, sagte sie.

Die Frage, ob es anderen Paaren auch so geht, ob sie sich auch mehr als Mitbewohner denn als Liebhaber fühlen, ließ sie nicht mehr los. Sie beschäftigte sie so sehr, dass sie sogar zwei renommierte amerikanische Soziologen dafür gewinnen konnte, gemeinsam mit ihr nach einer Antwort auf diese Frage zu suchen. Die Wissenschaftler entwickelten eine Onlineumfrage mit über 1300 Fragen, die von 70.000 Menschen aus 24 verschiedenen Ländern ausgefüllt wurde.

Die Ergebnisse von Onlineumfragen sind grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen. Dennoch brachte die riesige Datenmenge einige interessante Zusammenhänge zu Tage, die im Buch „The Normal Bar“ beschrieben werden. Besonders auffällig war, dass es Verhaltensweisen gibt, die weltweit mit einem befriedigenden Sexualleben verbunden zu sein scheinen. Paare, die mit ihrem Sexualleben am zufriedensten sind, zeigen 13 spezifische Verhaltensweisen, die Paare, die mit ihrem Sexualleben unzufrieden sind, nicht zeigen.

Das tun die Paare, die am glücklichsten mit ihrem Sexleben sind:

  • Sie sagen jeden Tag „Ich liebe dich“ und meinen es auch so
  • Sie küssen sich leidenschaftlich und ohne Grund
  • Sie wissen, was ihren Partner erotisch an- und abtörnt
  • Sie gehen auf Verbindungsversuche des anderen ein
  • Sie machen einander romantische Ãœberraschungsgeschenke
  • Sie sind körperlich zärtlich, auch in der Öffentlichkeit
  • Sie spielen und haben immer wieder Spaß miteinander
  • Sie machen Sex zu einer Priorität und nicht zum letzten Punkt auf einer langen To-Do-Liste
  • Sie haben wöchentliche Dates
  • Sie kuscheln
  • Sie machen romantische Urlaube
  • Sie können problemlos über ihr Sexualleben sprechen
  • Sie bleiben gute Freunde

Auffällig ist, dass etwa die Hälfte dieser Verhaltensweisen völlig asexuell ist und nichts mit körperlicher Nähe, dafür aber umso mehr mit Herzensnähe und emotionaler Verbundenheit zu tun hat. Und bei der anderen Hälfte geht es dann tatsächlich darum, über körperliche Nähe und sexuelle Begegnungen zu sprechen und sie zu priorisieren.

Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen, was die Bibel schon lange betont: Wir Menschen sind ganzheitliche Wesen mit Körper, Seele und Geist. Körper und Emotionen sind nicht zu trennen, sondern sollen als Einheit betrachtet und gepflegt werden.

Außerordentlich guter Sex steht auf zwei Beinen: Auf körperlicher Vertrautheit und auf emotionaler Nähe. Nur wer beides pflegt, wird in den Genuss davon kommen.

 

NEXT LEVEL FÃœR MEINE BEZIEHUNG:

Schenkt ihr eurer körperlichen und emotionalen Nähe gleichermaßen Aufmerksamkeit oder kommt einer der beiden zu kurz?